Nach dem Doppelsieg folgte ein weiterer Doppelsieg
Der Motorsport ist auch in Italien zurück – BOSS GP ist als erste große Rennserie nach dem Lockdown nach Imola gekommen und der Saisonauftakt in Italien ist geglückt. Mit dabei: die schnellsten Rennautos der Welt!
- Comeback des Motorsports nach dem Lockdown
- Doppelsiege für Ingo Gerstl und Christopher Höher
- Nächstes Rennen mit der DTM in Spa
Am Autodromo Enzo e Dino Ferrari, wo im Oktober vergangenen Jahres die Rennsaison endete, gaben die V8- und V10-Motoren der BOSS GP-Helden beim verspäteten Saisonstart 2020 ein kräftiges Lebenszeichen ab. Erst vor wenigen Wochen wurde der neue Rennkalender mit sechs Rennen in vier Ländern präsentiert. Trotz der schwierigen letzten Monate bedingt durch die Coronavirus-Pandemie waren 17 Starter zum ersten BOSS GP-Rennwochenende des Jahres nach Italien gekommen. Die Mischung an beeindruckenden Rennfahrzeugen konnte sich sehen lassen: Neben Formel-1-Klassikern von Benetton, Jaguar und Toro Rosso waren GP2-Autos verschiedener Generationen sowie Formel 3000 und A1GP-Autos auf die ehemalige Formel-1-Rennstrecke gekommen.
Nach einer längeren Pause konnte auch unser Klubmitglied Christopher Höher endlich wieder in das Cockpit eines Renn-Boliden klettern. Es war die Ausnahme von der Ausnahme für den 23-jährigen Kärntner aus Spittal an der Drau. Kurzfristig unterbrach er sein Studium an der Technischen Universität in Graz, um wieder einmal Rennluft zu schnuppern.
Chris Höher und sein Formel-2-Dallara in Imola
Zuletzt hatte Chris im September des vorigen Jahres, nach dem plötzlichen Ablebens seines Vaters, in Brünn, Tschechien, Gelegenheit Rennen zu fahren . Für Chris was es dort ein besonders Bedürfnis, noch einen Sieg für ihn einzufahren. Immerhin hatte ihm sein Vater mitsamt der ganzen Familie den Motorsport über viele Jahre ermöglicht. Dass es dann im Herbst 2019 bei den Masaryk Racing Days im tschechischen Brünn gleich ein Doppelsieg in der Formula Class der BOSS GP Serie wurde, war dann umso erfreulicher.
Beim Rennen am Masaryk-Ring dankte Chris seinem verstorbenen Vater mit einem Doppelsieg
Nach der Corona-bedingten Verzögerung des Saisonstarts ging es Anfang Juli nun endlich auf der Traditionsstrecke in Imola los. Ingo Gerstl vom Team Top-Speed und auch Teamchefin Malin Strandberg wollten unbedingt Chris Höher wieder am Start sehen. Sie machten Chris Höher ein lukratives Angebot für seine Teilnahme in Imola.
Im Zeittraining noch von Luca Martucci (ITA, MM International) geschlagen, war im Rennen gegen das ehemalige GT3-Ass keiner der Rennfahrerkollegen in der Lage, das Tempo mitzugehen. Fehlerfrei holte sich der 23-Jährige die beiden BOSS GP-Rennsiege in der Formula-Class der BOSS GP Serie. Er wurde in beiden Rennen als Sieger der Formula-Class und Gesamt-Zweiter hinter Ingo Gerstl, dem Sieger der Open-Class, ab gewunken.
Dass er nach der langen Pause wieder zu einem Sieg, sogar einen Doppelsieg, fuhr, überraschte alle, am meisten wohl ihn selbst: „Dass es so gut laufen wird, hätte ich wirklich nicht gedacht! Ein cooles Wochenende für mich. Ohne Test und Vorbereitung haben wir erst wenige Tage vor dem Rennen entschieden, zu fahren. Ich habe mich dann kontinuierlich übers Wochenende gesteigert und im Rennen sogar Ingo (Gerstl, Anm.) ein wenig ärgern können.“
Nach dem Rennen fasste Chris Höher zusammen: „Es ist natürlich sehr gut für mich, wenn ich ab und zu noch an Rennen teilnehmen kann, damit ich in Form bleibe. Als Student ist es mir nicht möglich, eine gesamte Saison zu fahren. Das ist finanziell einfach nicht drinnen. Sollte ich im Laufe der Saison jedoch noch einmal ein so günstiges Angebot bekommen, dann werde ich alles unternehmen, um in der BOSS GP Serie wieder am Start zu sein.“
Der weiterer BOSS GP-Rennkalender 2020
- 1./2. August DTMSpa (Belgien)
- 4.–6. September Masaryk Racing Days Brünn (Tschechien)
- 26./27. September Cuvee Sensorium Grand PrixAssen (Niederlande)
- 9.–11. Oktober BOSS Mugello Grand Prix(Italien)
- 23.–25. Oktober Pirelli Grande FinaleImola (Italien)